fbpx

Panosteitis bei Hunden – Ursachen, Symptome und Behandlung

28. September 2024

Panosteitis bei Hunden – Ursachen, Symptome und Behandlung

Panosteitis, auch als “Wachstumsschmerzen” oder “Wanderschmerz” bezeichnet, ist eine häufige, schmerzhafte Knochenerkrankung, die bei jungen, schnell wachsenden Hunden auftritt. Die Erkrankung betrifft in der Regel die langen Knochen der Vorder- und Hinterbeine und verursacht plötzliche Lahmheit, die oft ohne klare Ursache auftritt. Panosteitis ist eine entzündliche Erkrankung, die selbstlimitierend ist und in den meisten Fällen ohne dauerhafte Schäden abheilt. Dennoch können die Symptome für den Hund sehr unangenehm sein und die Beweglichkeit stark einschränken. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Panosteitis bei Hunden.

Was ist Panosteitis?

Panosteitis ist eine entzündliche Erkrankung, die die langen Knochen der Beine betrifft, insbesondere den Oberarmknochen (Humerus), den Oberschenkelknochen (Femur) sowie die Knochen des Unterarms (Radius und Ulna). Die Entzündung entsteht im Inneren des Knochens, genauer gesagt im Knochenmark, und führt zu einer vorübergehenden Vermehrung von Knochengewebe, was Schmerzen und Lahmheit verursacht.

Die Erkrankung tritt am häufigsten bei jungen, großen Hunderassen auf, in der Regel im Alter zwischen 5 und 18 Monaten, kann aber bis zum Alter von 2 Jahren andauern. Panosteitis wird oft als „Wanderschmerz“ bezeichnet, da die Lahmheit häufig von einem Bein zum anderen wechselt. Glücklicherweise heilt Panosteitis normalerweise von selbst aus, wenn das Wachstum des Hundes abgeschlossen ist.

Ursachen der Panosteitis

Die genauen Ursachen der Panosteitis sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Zu den möglichen Ursachen gehören:

  • Genetische Veranlagung: Panosteitis betrifft vor allem große und schnell wachsende Hunderassen wie Deutsche Schäferhunde, Golden Retriever, Labrador Retriever, Dobermänner und Rottweiler. Diese genetische Prädisposition deutet darauf hin, dass die Veranlagung zur Erkrankung vererbt werden könnte.
  • Schnelles Wachstum: Hunde, die in kurzer Zeit viel an Größe und Gewicht zunehmen, neigen eher dazu, Panosteitis zu entwickeln. Es wird angenommen, dass das schnelle Wachstum der Knochen die Entzündung im Knochenmark auslöst.
  • Überernährung: Eine übermäßige Zufuhr von Kalorien, insbesondere Proteinen und Kalzium, in der Wachstumsphase kann das Risiko für Panosteitis erhöhen, da das schnelle Knochenwachstum nicht mit der Knorpelentwicklung Schritt halten kann.
  • Hormonelle Einflüsse: Hormonelle Veränderungen, die während des Wachstums auftreten, könnten ebenfalls zur Entwicklung der Erkrankung beitragen, obwohl diese Theorie noch weiter erforscht werden muss.
  • Immunologische Faktoren: Einige Theorien vermuten, dass das Immunsystem eine Rolle bei der Entstehung von Panosteitis spielt, indem es eine entzündliche Reaktion im Knochenmark auslöst.

Symptome der Panosteitis bei Hunden

Die Symptome der Panosteitis können plötzlich und ohne klare Ursache auftreten. Sie können von mild bis schwerwiegend variieren und betreffen in der Regel ein oder mehrere Gliedmaßen. Die häufigsten Anzeichen sind:

  • Plötzliche Lahmheit: Hunde mit Panosteitis zeigen plötzliches Hinken oder Lahmheit, die sich auf ein oder mehrere Beine beschränken kann. Häufig wechselt die Lahmheit von einem Bein zum anderen, was dem „Wanderschmerz“ seinen Namen gibt.
  • Schmerzen bei Berührung der betroffenen Knochen: Hunde mit Panosteitis reagieren oft empfindlich auf Berührungen oder Druck auf die betroffenen Knochen. Der Tierarzt kann dies durch das Abtasten der langen Knochen feststellen.
  • Verlust des Interesses an körperlichen Aktivitäten: Da Bewegung Schmerzen verursacht, zeigen betroffene Hunde oft weniger Interesse am Spielen, Laufen oder anderen körperlichen Aktivitäten.
  • Vermehrtes Liegen und Ausruhen: Aufgrund der Schmerzen bevorzugen Hunde mit Panosteitis oft Ruhe und legen sich häufiger hin.
  • Appetitlosigkeit und Lethargie: In einigen Fällen kann Panosteitis zu Appetitlosigkeit und einem allgemein lethargischen Verhalten führen, da der Hund sich unwohl fühlt.
  • Schwellung oder Fieber: Bei schweren Entzündungen können betroffene Hunde leichtes Fieber oder Schwellungen an den betroffenen Gliedmaßen entwickeln, obwohl dies weniger häufig vorkommt.

Diagnose der Panosteitis

Die Diagnose der Panosteitis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Körperliche Untersuchung: Der Tierarzt wird die betroffenen Gliedmaßen sorgfältig abtasten und auf Anzeichen von Schmerzempfindlichkeit prüfen. Hunde mit Panosteitis zeigen typischerweise Schmerzen bei Druck auf die langen Knochen der Beine.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind der wichtigste diagnostische Schritt, um Panosteitis zu bestätigen. Auf den Röntgenbildern können typische Veränderungen im Knochenmark festgestellt werden, wie z. B. eine Verdickung oder Fleckenbildung des Knochens. Es können jedoch mehrere Wochen vergehen, bis diese Veränderungen auf Röntgenbildern sichtbar werden, sodass die Diagnose zu Beginn oft klinisch gestellt wird.
  • Ausschluss anderer Ursachen: Da Panosteitis ähnliche Symptome wie andere orthopädische Erkrankungen zeigt (z. B. Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie), wird der Tierarzt möglicherweise zusätzliche Untersuchungen durchführen, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Behandlung der Panosteitis bei Hunden

Da Panosteitis eine selbstlimitierende Erkrankung ist, die in der Regel nach einigen Wochen oder Monaten von selbst abheilt, konzentriert sich die Behandlung in erster Linie auf die Linderung der Symptome und das Wohlbefinden des Hundes. Die wichtigsten Behandlungsoptionen umfassen:

  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Carprofen oder Meloxicam werden häufig verwendet, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Diese Medikamente sollten jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Ruhe und Bewegungseinschränkung: Hunde mit Panosteitis sollten während der akuten Phase der Erkrankung möglichst wenig belastet werden. Dies bedeutet kurze, kontrollierte Spaziergänge und viel Ruhe. Übermäßige Bewegung und intensive Aktivitäten sollten vermieden werden, bis die Symptome abklingen.
  • Gewichtsmanagement: Ein gesundes Körpergewicht ist wichtig, um den Druck auf die Knochen zu reduzieren. Übergewicht kann die Symptome verschlimmern, daher ist es ratsam, das Gewicht des Hundes während der Wachstumsphase genau zu kontrollieren.
  • Ernährungsanpassungen: In einigen Fällen kann eine Ernährungsanpassung helfen, das Wachstum zu regulieren. Dies sollte jedoch immer unter Anleitung des Tierarztes erfolgen, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält, ohne zu schnell an Gewicht zuzunehmen.

Prognose nach der Behandlung

Die Prognose für Hunde mit Panosteitis ist in der Regel sehr gut. Die Krankheit heilt normalerweise von selbst ab, wenn der Hund das Erwachsenenalter erreicht und das Knochenwachstum abgeschlossen ist. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome nach einigen Wochen oder Monaten vollständig, ohne dass langfristige Schäden zurückbleiben.

Einige Hunde können jedoch wiederholt Episoden von Panosteitis erleben, bis das Wachstum vollständig abgeschlossen ist. In seltenen Fällen kann die Erkrankung bis zum Alter von 2 Jahren andauern. Wichtig ist es, während dieser Zeit auf eine angemessene Schmerztherapie und Ruhe zu achten, um dem Hund den Heilungsprozess zu erleichtern.

Prävention von Panosteitis

Da Panosteitis in vielen Fällen genetisch bedingt ist, lässt sich die Krankheit nicht vollständig verhindern. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern oder die Schwere der Symptome reduzieren können:

  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die nicht zu kalorienreich ist und den Kalzium- und Proteingehalt im Gleichgewicht hält, kann helfen, das Wachstum zu kontrollieren und das Risiko einer Panosteitis zu reduzieren.
  • Gewichtsmanagement: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund während des Wachstums nicht zu schnell an Gewicht zunimmt. Übergewicht kann das Risiko für Panosteitis erhöhen und die Belastung der Knochen verstärken.
  • Schonende Bewegung: Vermeiden Sie intensive körperliche Belastungen bei jungen Hunden, insbesondere bei großen Rassen. Gelenkschonende Aktivitäten wie kontrollierte Spaziergänge oder Schwimmen sind gut geeignet, um die Muskulatur zu stärken, ohne die Knochen zu stark zu belasten.

Fazit

Panosteitis ist eine schmerzhafte, aber in der Regel vorübergehende Erkrankung, die junge Hunde während ihres Wachstums betrifft. Obwohl die Symptome belastend sein können, heilt die Krankheit in den meisten Fällen ohne bleibende Schäden aus. Mit der richtigen Schmerztherapie, Ruhe und einer angepassten Ernährung kann der Heilungsprozess unterstützt werden. Mit einer frühzeitigen Diagnose und gezielten Maßnahmen können betroffene Hunde schnell wieder zu einem normalen und aktiven Leben zurückkehren, sobald das Wachstum abgeschlossen ist.

Inhaltsverzeichnis

Neueste Artikel