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Osteosarkom bei Hunden – Ursachen, Symptome und Behandlung

28. September 2024

Osteosarkom ist der häufigste bösartige Knochentumor bei Hunden. Diese aggressive Krebsart betrifft hauptsächlich die langen Knochen der Gliedmaßen, kann aber auch in anderen Bereichen des Skeletts auftreten. Osteosarkome wachsen schnell, zerstören das umgebende Knochengewebe und neigen dazu, früh Metastasen zu bilden, insbesondere in die Lunge. Die Prognose für Hunde mit Osteosarkom kann ernst sein, jedoch kann eine frühzeitige Diagnose und Behandlung das Leben des Hundes verlängern und seine Lebensqualität verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten des Osteosarkoms bei Hunden.

Was ist Osteosarkom?

Osteosarkom ist ein bösartiger Tumor, der aus den knochenbildenden Zellen, den sogenannten Osteoblasten, entsteht. Der Tumor befällt das Knochengewebe, was zu dessen Zerstörung führt. Osteosarkome wachsen schnell und aggressiv und breiten sich häufig auf andere Bereiche des Körpers aus, insbesondere auf die Lunge und in einige Fälle auch auf andere Knochen. Die Tumoren treten in der Regel in den langen Knochen der Gliedmaßen auf, wie dem Oberschenkelknochen (Femur), dem Oberarmknochen (Humerus) oder dem Schienbein (Tibia). Sie können aber auch in den Rippen, der Wirbelsäule oder im Schädel vorkommen.

Osteosarkome betreffen in der Regel große bis sehr große Hunderassen und treten meist im mittleren oder fortgeschrittenen Alter auf, können aber auch jüngere Hunde betreffen.

Ursachen des Osteosarkoms bei Hunden

Die genauen Ursachen für Osteosarkome sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Risikofaktoren, die die Entwicklung dieser Tumoren begünstigen können:

  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Osteosarkome, insbesondere große Rassen wie Deutsche Doggen, Rottweiler, Labrador Retriever, Golden Retriever, Irish Wolfhounds und Greyhounds. Diese Rassen haben ein höheres Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken.
  • Größe und Gewicht: Große Hunde mit hohem Körpergewicht neigen häufiger dazu, Osteosarkome zu entwickeln. Das Risiko ist bei Hunden über 20 kg signifikant höher.
  • Vorherige Knochenverletzungen oder -operationen: Einige Studien legen nahe, dass frühere Knochenverletzungen oder Operationen das Risiko für die Entstehung von Osteosarkomen erhöhen können, möglicherweise aufgrund chronischer Reizungen oder Entzündungen im betroffenen Knochen.
  • Alter: Osteosarkome treten in der Regel bei älteren Hunden auf, insbesondere bei Hunden über 7 Jahren. Jüngere Hunde können jedoch ebenfalls betroffen sein.
  • Strahlung: In seltenen Fällen kann eine frühere Strahlentherapie zur Behandlung eines anderen Krebses oder einer Verletzung das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms erhöhen.

Symptome des Osteosarkoms bei Hunden

Die Symptome eines Osteosarkoms entwickeln sich oft schleichend, können aber bei einigen Hunden auch plötzlich auftreten. Da Osteosarkome in der Regel die langen Knochen der Gliedmaßen betreffen, sind die ersten Anzeichen häufig Schmerzen und Lahmheit. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Lahmheit: Hunde mit Osteosarkom zeigen oft eine anhaltende oder intermittierende Lahmheit, die nicht auf Verletzungen oder Überanstrengung zurückzuführen ist. Die Lahmheit wird mit der Zeit schlimmer, da der Tumor das Knochengewebe zerstört.
  • Schwellung an den betroffenen Gliedmaßen: Eine sichtbare Schwellung an der betroffenen Stelle, insbesondere an den Beinen, kann auf das Tumorwachstum hinweisen. Diese Schwellung kann schmerzhaft sein und den betroffenen Bereich empfindlich machen.
  • Schmerzen bei Berührung: Der betroffene Bereich kann stark schmerzhaft sein, und der Hund könnte auf Berührung oder Druck mit Unbehagen oder Aggression reagieren.
  • Schwäche oder Unwilligkeit zur Bewegung: Hunde mit Osteosarkom zeigen oft weniger Interesse an körperlichen Aktivitäten wie Spielen, Laufen oder Springen, da die Schmerzen sie davon abhalten.
  • Frakturen ohne erkennbaren Grund: Osteosarkome schwächen den Knochen, sodass spontane Frakturen (pathologische Frakturen) ohne traumatische Ereignisse auftreten können. Diese Frakturen können plötzlich und schmerzhaft sein.
  • Müdigkeit und Lethargie: Aufgrund der chronischen Schmerzen und der allgemeinen körperlichen Belastung kann der Hund lethargisch wirken und weniger aktiv sein.
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: In fortgeschrittenen Fällen kann der Hund Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust zeigen, da der Tumor die allgemeine Gesundheit beeinträchtigt.

Diagnose des Osteosarkoms bei Hunden

Wenn bei Ihrem Hund Symptome wie anhaltende Lahmheit oder Schwellungen auftreten, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Die Diagnose eines Osteosarkoms umfasst in der Regel eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den betroffenen Bereich gründlich untersuchen und auf Anzeichen von Schmerzen, Schwellungen und Empfindlichkeit prüfen. Eine abnorme Schwellung an den Beinen oder Gelenken kann auf ein Tumorwachstum hindeuten.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind das wichtigste diagnostische Werkzeug zur Identifizierung eines Osteosarkoms. Auf den Röntgenaufnahmen sind typische Anzeichen wie Knochenerosion, abnorme Knochenwucherungen oder spontane Frakturen zu erkennen. Ein Osteosarkom führt oft zu einem „Mottenfraß“-Erscheinungsbild auf dem Röntgenbild, bei dem das Knochengewebe durch den Tumor zerstört wird.
  • Feinnadelaspiration oder Biopsie: Um die Diagnose eines Osteosarkoms zu bestätigen, wird der Tierarzt in der Regel eine Feinnadelaspiration oder eine Biopsie durchführen. Bei einer Biopsie wird eine kleine Gewebeprobe aus dem betroffenen Bereich entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um das Vorhandensein von Krebszellen zu bestätigen.
  • CT- oder MRT-Scan: In einigen Fällen können CT- oder MRT-Scans erforderlich sein, um den Tumor genauer darzustellen und die genaue Größe und Ausdehnung zu bestimmen. Diese Verfahren helfen auch dabei, festzustellen, ob der Tumor auf benachbarte Strukturen übergreift.
  • Thorax-Röntgen oder Ultraschall: Da Osteosarkome schnell metastasieren, insbesondere in die Lunge, wird der Tierarzt oft Röntgenaufnahmen der Brust anfertigen, um zu überprüfen, ob sich Metastasen in der Lunge gebildet haben.

Behandlung des Osteosarkoms bei Hunden

Die Behandlung eines Osteosarkoms bei Hunden zielt darauf ab, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern, die Schmerzen zu lindern und die Ausbreitung des Tumors zu verlangsamen. Da Osteosarkome sehr aggressiv sind, ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

Chirurgische Behandlung

  • Amputation der betroffenen Gliedmaße: In vielen Fällen wird die betroffene Gliedmaße amputiert, um den Tumor vollständig zu entfernen und die Schmerzen zu lindern. Dies ist die am häufigsten empfohlene Behandlungsmethode bei Osteosarkomen in den Gliedmaßen. Die Amputation kann das Leben des Hundes verlängern und seine Schmerzen erheblich reduzieren. Viele Hunde kommen nach der Amputation gut zurecht und können wieder ein normales, schmerzfreies Leben führen.
  • Limb-sparing-Operation (Gelenkerhaltende Operation): In bestimmten Fällen kann anstelle einer Amputation eine gelenkerhaltende Operation durchgeführt werden, bei der der Tumor entfernt wird, ohne die gesamte Gliedmaße zu amputieren. Dies ist jedoch eine komplexe und spezialisierte Operation, die nicht für alle Hunde geeignet ist.

Chemotherapie

  • Chemotherapie: Da Osteosarkome früh Metastasen bilden, wird in den meisten Fällen eine Chemotherapie nach der Amputation empfohlen, um das Wachstum von verbleibenden Krebszellen zu hemmen und die Ausbreitung des Tumors zu verzögern. Die Chemotherapie kann das Überleben des Hundes verlängern und seine Lebensqualität verbessern. Häufig verwendete Medikamente sind Carboplatin und Doxorubicin. Die Chemotherapie wird in der Regel gut vertragen, mit geringen Nebenwirkungen.

Strahlentherapie

  • Strahlentherapie: In Fällen, in denen eine Amputation nicht möglich ist oder abgelehnt wird, kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern und den Tumor zu verkleinern. Strahlentherapie wird häufig verwendet, um die Lebensqualität zu verbessern, ohne den Tumor vollständig zu entfernen.

Schmerzmanagement und Palliative Behandlung

  • Schmerzmanagement: Unabhängig davon, ob eine Operation durchgeführt wird oder nicht, ist eine wirksame Schmerzbehandlung entscheidend für das Wohlbefinden des Hundes. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Opioide und andere Schmerzmittel werden häufig eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern.
  • Palliative Betreuung: In Fällen, in denen der Tumor bereits stark fortgeschritten ist oder Metastasen gebildet hat, kann eine palliative Behandlung in Betracht gezogen werden, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des Hundes in seinen letzten Lebenswochen oder -monaten zu verbessern.

Prognose für Hunde mit Osteosarkom

Die Prognose für Hunde mit Osteosarkom ist leider oft ernst, insbesondere wenn der Krebs bereits metastasiert hat. Ohne Behandlung liegt die Überlebenszeit in der Regel bei nur wenigen Monaten, da der Tumor schnell wächst und sich ausbreitet. Mit Amputation und Chemotherapie kann die Überlebenszeit auf 10 bis 12 Monate verlängert werden, wobei einige Hunde sogar länger überleben.

Der wichtigste Faktor für eine bessere Prognose ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Hunde, die schnell operiert werden und sich gut von der Chemotherapie erholen, haben oft eine deutlich bessere Lebensqualität und eine verlängerte Überlebenszeit.

Prävention des Osteosarkoms bei Hunden

Da die genauen Ursachen von Osteosarkomen noch nicht vollständig verstanden sind, gibt es keine sicheren Maßnahmen, um die Erkrankung zu verhindern. Einige allgemeine Empfehlungen umfassen:

  • Vermeiden von Übergewicht: Halten Sie Ihren Hund in einem gesunden Gewichtsbereich, um unnötigen Druck auf die Knochen zu vermeiden.
  • Frühzeitige Untersuchung: Achten Sie auf Anzeichen von Lahmheit oder Schwellungen und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig untersuchen, insbesondere wenn er zu einer Risikogruppe gehört.

Fazit

Osteosarkom ist eine aggressive und oft lebensbedrohliche Krebserkrankung, die das Skelettsystem von Hunden betrifft. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung, einschließlich chirurgischer Eingriffe und Chemotherapie, können jedoch das Leben des Hundes verlängern und seine Lebensqualität erheblich verbessern. Die enge Zusammenarbeit mit einem Tierarzt und gegebenenfalls einem onkologischen Spezialisten ist entscheidend, um den besten Behandlungsplan für den betroffenen Hund zu entwickeln.

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