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Osteochondrose bei Hunden – Ursachen, Symptome und Behandlung

28. September 2024

Die Osteochondrose ist eine orthopädische Erkrankung bei Hunden, die vor allem große, schnell wachsende Rassen betrifft. Es handelt sich dabei um eine Entwicklungsstörung des Knorpels in den Gelenken, die zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen kann. Wenn die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie zu dauerhaften Gelenkschäden und Arthrose führen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Osteochondrose bei Hunden.

Was ist Osteochondrose?

Osteochondrose ist eine Störung der Knorpelentwicklung in den Gelenken von wachsenden Hunden. Normalerweise wandelt sich der Knorpel im Laufe des Wachstums in Knochengewebe um. Bei Hunden mit Osteochondrose ist dieser Prozess gestört, was dazu führt, dass der Knorpel in bestimmten Bereichen nicht richtig aushärtet. Dies führt zu einer Verdickung des Knorpels, was die Nährstoffversorgung des darunterliegenden Gewebes einschränkt. Infolgedessen kann sich der Knorpel ablösen oder aufbrechen, was zu Entzündungen und Schmerzen führt. Dieser Zustand wird als Osteochondrosis Dissecans (OCD) bezeichnet, wenn sich Knorpel- oder Knochenteile lösen und frei im Gelenk schwimmen.

Die häufigsten betroffenen Gelenke sind:

  • Schultergelenk
  • Ellbogengelenk
  • Kniegelenk
  • Sprunggelenk (Hinterknie)

Ursachen der Osteochondrose bei Hunden

Die genauen Ursachen der Osteochondrose sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt mehrere Faktoren, die zur Entstehung dieser Erkrankung beitragen können. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Genetische Veranlagung: Viele große Hunderassen sind anfälliger für Osteochondrose. Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever, Golden Retriever, Rottweiler und Berner Sennenhunde haben eine genetische Prädisposition für die Krankheit.
  • Schnelles Wachstum: Besonders bei großen Hunderassen, die in kurzer Zeit viel an Körpermasse zunehmen, kann das schnelle Wachstum zu einer Fehlentwicklung des Knorpels führen. Das Ungleichgewicht zwischen dem Wachstum des Knorpels und der Verknöcherung kann die Erkrankung begünstigen.
  • Überernährung: Eine übermäßige Fütterung in der Wachstumsphase, besonders mit energiereichem Futter oder Kalziumüberschuss, kann zu einer zu schnellen Gewichtszunahme führen. Das erhöhte Körpergewicht übt zusätzlichen Druck auf die Gelenke aus und kann den Knorpel überlasten.
  • Übermäßige körperliche Belastung: Intensive körperliche Aktivitäten, insbesondere bei jungen Hunden, die sich noch im Wachstum befinden, können die Gelenke übermäßig belasten und das Risiko von Osteochondrose erhöhen.
  • Fehlstellungen oder Gelenkprobleme: Angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Gelenke, wie z. B. Ellbogendysplasie oder Hüftgelenksdysplasie, können das Risiko einer Osteochondrose erhöhen, da die Gelenke ungleichmäßig belastet werden.

Symptome der Osteochondrose bei Hunden

Die Symptome der Osteochondrose treten in der Regel bei jungen Hunden im Alter von 4 bis 10 Monaten auf, da dies die Phase des schnellsten Wachstums ist. Die Symptome können je nach betroffenem Gelenk variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind:

  • Lahmheit: Die Lahmheit ist das häufigste Symptom der Osteochondrose. Sie kann plötzlich auftreten oder sich allmählich entwickeln und betrifft meist nur ein Bein. In einigen Fällen kann die Lahmheit nach körperlicher Aktivität stärker ausgeprägt sein.
  • Schmerzen bei Bewegung: Hunde mit Osteochondrose zeigen oft Schmerzen bei Bewegung, insbesondere nach dem Laufen oder Spielen. Sie können zögern, sich zu bewegen, und Aktivitäten wie Springen oder Treppensteigen vermeiden.
  • Schwellung der Gelenke: Betroffene Gelenke können geschwollen oder vergrößert erscheinen, da sich Entzündungen und Flüssigkeit im Gelenk ansammeln.
  • Verkürzte Schritte: Hunde mit Osteochondrose neigen dazu, kürzere Schritte zu machen, um die schmerzenden Gelenke zu entlasten.
  • Bewegungsunlust: Da Bewegung Schmerzen verursacht, zeigen betroffene Hunde oft weniger Interesse an körperlichen Aktivitäten. Sie wirken lethargisch oder ziehen sich zurück.
  • Steifheit nach dem Ruhen: Nach längeren Ruhephasen, wie dem Schlafen oder Ausruhen, wirken die betroffenen Hunde oft steif und benötigen Zeit, um sich wieder normal zu bewegen.

Diagnose der Osteochondrose

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an Osteochondrose leidet, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Die Diagnose umfasst in der Regel eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird die betroffenen Gelenke abtasten und auf Anzeichen von Schmerz, Schwellung oder Instabilität prüfen. Auch das Gangbild des Hundes wird genau beobachtet.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind das wichtigste diagnostische Werkzeug zur Bestätigung der Osteochondrose. Sie zeigen verdickte Knorpelbereiche und mögliche Ablösungen von Knorpel- oder Knochenteilen im Gelenk. In einigen Fällen können zusätzliche Röntgenaufnahmen in verschiedenen Positionen gemacht werden, um die Schädigung genauer zu beurteilen.
  • CT oder MRT: In komplizierten Fällen kann eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich sein, um detailliertere Bilder des betroffenen Gelenks und des darunterliegenden Knochens zu erhalten.
  • Arthroskopie: Bei der Arthroskopie wird eine kleine Kamera in das Gelenk eingeführt, um das Innere des Gelenks direkt zu betrachten. Dies ist ein minimal-invasiver Eingriff, der gleichzeitig diagnostische und therapeutische Maßnahmen ermöglicht, wie z. B. das Entfernen von losen Knorpelstücken.

Behandlung der Osteochondrose bei Hunden

Die Behandlung der Osteochondrose hängt von der Schwere der Erkrankung und dem betroffenen Gelenk ab. In leichten Fällen können konservative Maßnahmen ausreichend sein, während in schweren Fällen eine Operation erforderlich ist.

Konservative Behandlung

Bei milden Fällen oder wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, kann eine konservative Behandlung empfohlen werden, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern:

  • Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (NSAR) werden häufig verschrieben, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Diese Medikamente sollten nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden.
  • Bewegungseinschränkung: Es kann notwendig sein, die Bewegung des Hundes für eine bestimmte Zeit zu reduzieren, um den Druck auf die betroffenen Gelenke zu minimieren. Dies bedeutet in der Regel kurze, kontrollierte Spaziergänge und das Vermeiden von intensiver körperlicher Aktivität.
  • Gewichtsmanagement: Eine Gewichtsreduktion kann helfen, den Druck auf die Gelenke zu verringern und die Symptome der Osteochondrose zu lindern. Dies ist besonders wichtig bei übergewichtigen Hunden.
  • Gelenkschutzpräparate: Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin können die Gelenkgesundheit unterstützen und die Regeneration des Knorpels fördern.

Chirurgische Behandlung

In schwereren Fällen oder wenn sich Knorpel- oder Knochenteile gelöst haben, ist eine Operation oft die beste Behandlungsoption. Zu den häufigsten chirurgischen Verfahren gehören:

  • Arthroskopie: Bei diesem minimal-invasiven Eingriff wird das Gelenk gespiegelt, um lose Knorpel- oder Knochenteile zu entfernen. Dies reduziert die Reizung des Gelenks und lindert die Schmerzen.
  • Gelenkspülung: In einigen Fällen wird das Gelenk gespült, um Entzündungen zu reduzieren und den Knorpelabbau zu verlangsamen.
  • Knorpeltransplantation: Bei schweren Fällen kann eine Knorpeltransplantation in Betracht gezogen werden, um den geschädigten Knorpel zu ersetzen und die Gelenkfunktion zu verbessern.

Prognose nach der Behandlung

Die Prognose für Hunde mit Osteochondrose hängt stark vom Schweregrad der Erkrankung und der gewählten Behandlung ab. In vielen Fällen, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung, können die Symptome erfolgreich kontrolliert werden, und der Hund kann zu einem normalen Leben zurückkehren. In schwereren Fällen kann es jedoch zu dauerhaften Gelenkschäden und Arthrose kommen, die eine langfristige Behandlung erfordern.

Prävention der Osteochondrose

Da die Osteochondrose oft genetisch bedingt ist, kann sie nicht vollständig verhindert werden. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern oder das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können:

  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung erhält, die nicht zu reich an Kalorien und Kalzium ist. Übermäßige Fütterung in der Wachstumsphase sollte vermieden werden, um ein zu schnelles Wachstum zu verhindern.
  • Kontrolliertes Wachstum: Bei großen Hunderassen ist es wichtig, das Wachstum zu kontrollieren und sicherzustellen, dass der Hund nicht zu schnell an Gewicht zunimmt. Dies kann durch eine angepasste Fütterung und regelmäßige tierärztliche Überwachung erreicht werden.
  • Schonende Bewegung: Vermeiden Sie intensive körperliche Belastungen bei jungen Hunden, die sich noch im Wachstum befinden. Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen sind eine gute Möglichkeit, die Muskeln zu stärken, ohne die Gelenke zu stark zu belasten.
  • Verantwortungsvolle Zucht: Wenn Sie einen Welpen kaufen, achten Sie darauf, einen Züchter zu wählen, der auf die Gesundheit der Zuchttiere achtet. Hunde mit einer genetischen Prädisposition für Osteochondrose sollten nicht zur Zucht verwendet werden.

Fazit

Osteochondrose ist eine ernste Erkrankung, die das Leben junger Hunde erheblich beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und langfristige Gelenkschäden zu verhindern. Mit der richtigen Kombination aus konservativer Behandlung und, falls nötig, chirurgischen Eingriffen können viele Hunde ein schmerzfreies und aktives Leben führen.

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