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Fettleibigkeit bei Hunden: Ursachen, Folgen und Wege zurück zur Gesundheit

27. September 2024

Fettleibigkeit bei Hunden – Ein Teufelskreis aus Gelenkproblemen und Gewichtszunahme

Fettleibigkeit bei Hunden ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das viele Tierhalter unterschätzen. Oft wird angenommen, dass das Überfüttern oder mangelnde Bewegung die Hauptursachen für Übergewicht sind, doch in vielen Fällen ist die Realität komplexer. Gelenk- und Muskelprobleme spielen eine zentrale Rolle. Hunde, die an Gelenkerkrankungen leiden, bewegen sich oft weniger, was wiederum zu einer Gewichtszunahme führt. Diese Gewichtszunahme belastet die Gelenke zusätzlich und verschlimmert so die Probleme – ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.

Was ist Fettleibigkeit bei Hunden?

Fettleibigkeit ist ein Zustand, bei dem ein Hund zu viel Körperfett angesammelt hat, was seine Gesundheit negativ beeinflusst. Ein Hund gilt als übergewichtig, wenn er 10-20 % über seinem Idealgewicht liegt. Überschreitet das Gewicht diesen Wert, spricht man von Fettleibigkeit. Der überschüssige Körperfettanteil belastet nicht nur die Organe, sondern auch die Gelenke, was den Hund zusätzlich in seiner Bewegungsfähigkeit einschränkt.

Gelenkprobleme als häufige Ursache für Übergewicht

In vielen Fällen beginnen die Probleme mit den Gelenken. Hunde, die unter Arthrose, Hüftdysplasie oder anderen Gelenkerkrankungen leiden, bewegen sich weniger, weil es ihnen Schmerzen bereitet. Doch gerade diese eingeschränkte Bewegung führt dazu, dass der Hund weniger Kalorien verbrennt und an Gewicht zunimmt. Das zusätzliche Gewicht übt wiederum mehr Druck auf die ohnehin schon geschädigten Gelenke aus, was die Schmerzen verschlimmert und die Mobilität weiter einschränkt.

Symptome von Fettleibigkeit

Fettleibigkeit und Gelenkprobleme verstärken sich gegenseitig und zeigen oft ähnliche Symptome:

  • Bewegungsunlust: Hunde, die Schwierigkeiten mit ihren Gelenken haben, vermeiden oft Bewegung, da diese schmerzhaft ist. Das Fehlen von körperlicher Aktivität führt in der Folge zu einer Gewichtszunahme.
  • Lahmheit und Steifheit: Ein übergewichtiger Hund, der bereits an Gelenkproblemen leidet, zeigt oft Lahmheit oder Steifheit, insbesondere nach Ruhephasen.
  • Probleme beim Aufstehen oder Hinlegen: Das Aufstehen oder Hinlegen kann für einen Hund mit Gelenkschmerzen besonders schwierig sein. Durch das zusätzliche Gewicht wird jede Bewegung noch anstrengender.
  • Schwierigkeiten beim Treppensteigen oder Springen: Viele Hunde, die sowohl übergewichtig als auch von Gelenkproblemen betroffen sind, haben Mühe, Treppen zu steigen oder ins Auto zu springen, da das Gewicht die Gelenke zu stark belastet.

Wie Übergewicht die Gelenke belastet

Die zusätzlichen Kilos eines übergewichtigen Hundes wirken sich direkt auf die Gelenke aus. Jedes Gramm Übergewicht erhöht den Druck auf die Knochen und den Gelenkknorpel, was zu einer schnelleren Abnutzung führt. Bei Hunden, die bereits an Arthrose oder anderen Gelenkerkrankungen leiden, beschleunigt dies das Fortschreiten der Krankheit. Der Hund kann sich immer weniger bewegen, wodurch er weniger Kalorien verbrennt – ein Teufelskreis beginnt.

Diagnose von Fettleibigkeit

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um sowohl das Übergewicht als auch die zugrunde liegenden Gelenkprobleme zu behandeln. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund sich weniger bewegt oder Symptome von Gelenkschmerzen zeigt, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Tierärztliche Untersuchung: Ihr Tierarzt wird das Gewicht Ihres Hundes beurteilen und gleichzeitig auf Anzeichen von Gelenkproblemen wie Steifheit, Lahmheit oder Schmerzempfindlichkeit achten.
  • Röntgen und Bewegungstests: Röntgenbilder helfen dabei, die Gesundheit der Gelenke zu beurteilen und den Schweregrad von Erkrankungen wie Arthrose festzustellen. Bewegungstests können Aufschluss darüber geben, wie stark die Beweglichkeit des Hundes eingeschränkt ist.
  • Gewichtsbewertung: Neben den Gelenkproblemen wird Ihr Tierarzt auch das Gewicht Ihres Hundes bewerten und einen Ernährungs- sowie Bewegungsplan erstellen, der auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Behandlung von Fettleibigkeit

Da Gelenkprobleme und Fettleibigkeit oft Hand in Hand gehen, ist eine ganzheitliche Behandlung entscheidend. Die folgenden Maßnahmen können helfen, den Teufelskreis aus Schmerzen und Gewichtszunahme zu durchbrechen:

  • Ernährungsumstellung: Reduzieren Sie die Kalorienzufuhr Ihres Hundes, um eine schrittweise Gewichtsabnahme zu ermöglichen. Ihr Tierarzt kann Ihnen dabei helfen, die Futtermenge richtig anzupassen und eventuell auf kalorienärmere Diätnahrung umzusteigen. Gelenkschonende Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin können den Gelenkknorpel unterstützen und die Beweglichkeit fördern.
  • Schonende Bewegung: Auch wenn Ihr Hund Gelenkprobleme hat, ist Bewegung unerlässlich, um Kalorien zu verbrennen und das Gewicht zu reduzieren. Leichte, gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder kurze Spaziergänge auf weichem Untergrund können helfen, ohne die Gelenke zu stark zu belasten.
  • Medikamente und Schmerztherapie: Entzündungshemmende Medikamente können die Schmerzen Ihres Hundes lindern und ihm helfen, sich wieder mehr zu bewegen. In einigen Fällen kann auch Physiotherapie oder Hydrotherapie sinnvoll sein, um die Muskulatur zu stärken und die Gelenke zu entlasten.
  • Gewichtsüberwachung: Überwachen Sie das Gewicht Ihres Hundes regelmäßig, um sicherzustellen, dass er schrittweise abnimmt. Kleine Erfolge von 1-2 % Gewichtsabnahme pro Woche können einen großen Unterschied machen.

Prävention: Wie man den Teufelskreis durchbricht

Der beste Weg, Fettleibigkeit und Gelenkprobleme zu verhindern, ist durch gezielte Prävention:

  • Regelmäßige Bewegung: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund genügend Bewegung bekommt, aber überfordern Sie ihn nicht. Insbesondere bei älteren oder größeren Hunden ist es wichtig, die Gelenke nicht übermäßig zu belasten.
  • Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Gelenkerkrankungen und Fettleibigkeit. Wiegen Sie Ihren Hund regelmäßig, um sicherzustellen, dass er im optimalen Gewichtsbereich bleibt.
  • Gelenkschonende Nahrungsergänzung: Ergänzungsfuttermittel wie Glucosamin und Chondroitin können helfen, die Gelenkgesundheit zu erhalten, insbesondere bei Hunden, die genetisch anfällig für Gelenkprobleme sind oder bereits erste Anzeichen von Steifheit zeigen.
  • Früherkennung von Gelenkproblemen: Achten Sie auf die ersten Anzeichen von Gelenkschmerzen oder Bewegungseinschränkungen und reagieren Sie schnell, bevor der Hund aus Schmerzgründen in einen inaktiven Lebensstil verfällt.

Fazit

Fettleibigkeit bei Hunden ist oft das Ergebnis von Gelenkproblemen, die zu Bewegungsmangel führen. Weniger Bewegung bedeutet weniger Kalorienverbrauch, was wiederum zu einer Gewichtszunahme führt – und diese belastet die ohnehin schon geschädigten Gelenke noch stärker. Der Teufelskreis, der dadurch entsteht, kann nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise durchbrochen werden. Eine Kombination aus Gewichtsmanagement, gelenkschonender Bewegung und möglicherweise medikamentöser Unterstützung hilft Ihrem Hund, wieder aktiver zu werden und seine Lebensqualität zurückzugewinnen.

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